Aurora DeMeehl beim Kikeriki-Theater

1996 kam ich als gefühlte Neunjährige in die Darmstädter COMEDY HALL. Dies ist die Spielstätte des erfolgreichen und sehr verrückten KIKERIKI-Theaters, einem Puppentheater das sowohl für Erwachsene als auch für Kinder Aufführungen gibt.
Als auffallend junges und vielseitiges Talent, ließ ich mich gerne vom Fleck weg engagieren. Bereits 1997 gab ich dort mein Debüt in dem Kinderstück „Wie war das mit Pinocchio?”. Hierbei hatte ich neben der Hauptrolle des Pinocchio noch eine Hosenrolle als Jochen, den Lehrling des Bühnenmeisters.
Ein Jahr später bereits bekam ich die Titelrolle in dem Erwachsenenstück „Die Akte Schneewittchen” direkt auf meinen ausgeprägten Charakterleib geschrieben. Seitdem konnte ich weit über 800-mal die Rolle der stiefmutterverfolgten Prinzessin rundum wonnevoll ausfüllen. Mit den Jahren folgte Rolle um Rolle, auch auf der Bühne: Als Bruno der Bär, oder als Väterchen bei den Heinzelmännchen, als Köchin im standhaften Zinnsoldaten oder als Prinzessin im Froschkönig. Dazu verkörperte ich als Gastgeberin der legendären Spielshow „Besser wie Nix” das Christkind, Eva aus dem Paradies, Steffi Graf, Mortitia Addams und viele andere weibliche Persönlichkeiten der Weltgeschichte.
Im Jahr 2000 bekam ich unverständlicher Weise die Titelrolle in dem Erwachsenenstück „Achtung Oma&brquo; bei dem ich eine anstrengende ältere Dame darzustellen hatte, was mir als extrem jugendlicher Tragödin schon sehr viel Selbstaufgabe abverlangte.
Eine weitere Hauptrolle wurde mir im Jahr 2005 in dem Dauererfolgsstück „Erwin ein Schweineleben” (bereits weit über 1000-mal gespielt) zuteil. In diesem Stück verkörperte ich den sächselnden naiven Eber Erwin, was mir letztendlich hessenweit den Ruf einer begnadeten Schweinedarstellerin eingebracht hat. Zudem gab ich im gleichen Stück auch den König der Rattenwelt, was wieder einmal unterstreicht, daß mir royale Rollen einfach immer ganz besonders liegen.
Seit 2007 spielte ich noch das „Gretchen” in dem Kasperstück für Erwachsene „Nosferatu – Eine Ironie des Grauens”. Obwohl ich ja lieber die „Ironie” oder „das Grauen” gespielt hätte, konnte ich auch in diese Rolle meinen ganzen Charme sowie meine mir angeborene Anmut mit Schwung hineinwerfen.
Ende 2012 stellte ich dann fest, daß mir bei all den wunderschönen Rollen doch ein wenig die Zeit für eigene k&uunl;nstlerische Herzensangelegenheiten fehlte und so beschlossen mein Gatte und Moi uns in die Selbstständigkeit zu wagen.
So sind wir seit dem 01.Januar 2013 Gebrüder (DeMeehl-Kleinkunst-Compagnie GbR). Aber dem wunderbaren KIKERIKI-THEATER bin ich natürlich weiterhin als Ensemblemitglied verbunden und wirke dort nach wie vor fest als Prinzessin (zumindest so lange ich noch in das Zwergenhäuschen hineinpasse!) und als Pinocchio.

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